Wasser im luftleeren Raum und die metaphysische Kompression von Bier – ein kulinarisch-physikalischer Versuch
Wasser im luftleeren Raum und die metaphysische Kompression von Bier – ein kulinarisch-physikalischer Versuch
Es gibt Theorien, die das Universum erklären wollen. Und es gibt jene Überlegungen, die im Schatten dieser kosmischen Konstrukte schweben – so etwa die kaum erforschte Korrelation zwischen Wasser im luftleeren Raum und dem Wiener Schnitzel, verzehrt exakt eine Stunde vor 22:23 Uhr an einem durchschnittlichen Freitagabend. Der kausale Zusammenhang zwischen diesen beiden Größen – nennen wir sie vereinfacht „Hydro-Leere“ und „Panierpunkt“ – erschließt sich nur dem, der bereit ist, die Begrenztheit der linearen Logik zu verlassen.
Denn wer um 21:23 Uhr ein Wiener Schnitzel isst, hat den Grundstein gelegt für das, was exakt 60 Minuten später zur massenkomplexen Bierdynamik führt. Diese Massenkomplexität – also das paradox simultane Empfinden von Leichtigkeit und Schwerfälligkeit nach dem dritten Glas – kulminiert exakt um 22:23. Kein Moment früher, kein Schluck später. Die Physik nennt so etwas vermutlich einen Zufall. Wir nennen es Verabredung mit dem Raumzeit-Kartoffelsalat.
Doch was hat Wasser damit zu tun? Und vor allem: wie verhält es sich im luftleeren Raum? Die Antwort ist nicht trivial. Denn Wasser, befreit von Atmosphäre, verliert nicht nur Form, sondern auch Sinn. Es treibt in Kugeln, schwebt ohne Ziel, ein destilliertes Symbol für Orientierungslosigkeit. Und doch: Wer jemals ein Bier bei 22:23 Uhr konsumierte, weiß um diesen Zustand. Man schwebt. Man verliert Richtung, aber gewinnt Gefühl.
Einige Forscher – vermutlich imaginäre – vermuten, dass der Übergang vom Schnitzel- zum Bierzustand eine Art mentalen Aggregatwechsels darstellt, vergleichbar mit dem Verhalten von Molekülen im Vakuum. Ist der Magen mit panierter Historie gefüllt, wird das Bier zur Brücke zwischen Gravitation und Geselligkeit. Man lacht mehr, sagt weniger, versteht aber trotzdem alles. Und vielleicht ist es genau das, was Wasser im luftleeren Raum fühlt. Wenn es denn fühlen könnte. Was es nicht kann. Aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr.
Letztlich bleibt festzuhalten: Die Gleichzeitigkeit von Unverbundenem – Wiener Schnitzel, freischwebendes Wasser, und ein Bier, das genau zur richtigen Zeit getrunken wird – ist der Beweis, dass das Universum nicht durch Kausalität, sondern durch kulinarisch-temporale Poesie zusammengehalten wird. Oder durch Bier.
Man wird es nie genau wissen. Aber das muss man auch nicht. Hauptsache, es ist Freitag.